Wärmedämmverbundsysteme aus Holzfasern

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind Systeme, mit denen Außenwandkonstruktionen einerseits vollflächig gedämmt und andererseits dauerhaft wirksam vor der Witterung geschützt werden können. WDVS bestehen aus einer Dämmung, einer in mindestens zwei Lagen aufgebrachten armierten, witterungsbeständigen Putzschicht, einem optionalen Schlussanstrich und den für den Verbund mit dem Untergrund erforderlichen Befestigungsmitteln und Klebern.

 

Ende der fünfziger Jahre wurden WDVS auf der Basis von Polystyrol-Hartschaumdämmstoffen erstmals eingesetzt. Seither wurden viele WDVS auf der Basis anderer Dämmstoffe entwickelt. Holzfaser-WDVS wurden seit Anfang der 90er Jahre zunächst für den Einsatz im Holzrahmenbau entwickelt. Anders als konventionelle WDVS benötigen Holzfaser-WDVS aufgrund ihrer höheren Steifigkeit keine außenseitige Beplankung der Holzrahmenbauelemente als Trägerschicht für den Dämmstoff. Sie sind somit kostengünstig und ermöglichen zugleich die Ausführung diffusionsoffener Bauteile.

 

Bei der Ausführung eines WDVS sollte im Besten Fall darauf geachtet werden, dass alle Komponenten von einem Anbieter kommen. Zum einen ist das System somit bauaufsichtlich zugelassen, zum andern hat der Kunde bzw. der Verarbeiter nur einen Ansprechpartner. Dies ist für den Kunden aber auch für den Verarbeiter ein entscheidender Vorteil. Bei der Vermischung von Systemkomponenten verschiedener Anbieter kann es unter Umständen zu Problemen kommen, was für den Endkunden von Nachteil ist. Denn in einem möglicherweise auftretenden Schadensfall ist dann nicht mehr zu klären, wer ursächlich für den Schaden verantwortlich ist und der Kunde hat das Nachsehen.

 

Holzfaser-WDVS mit Dicken über 100 mm finden seit einigen Jahren Verwendung bei Gebäuden in Massivholzbauweise. Holzfaserdämmplatten werden ebenso zur Dämmung von Wandflächen mit mineralischen Untergründen, wie beispielsweise Mauerwerksbauten, eingesetzt. Die Platten werden sowohl in Neubauten wie bei der Renovierung oder Ertüchtigung von Altbauten verwendet. Eine mittels WDVS gedämmte Fassade wird auch als Wärmedämmverbundfassade bezeichnet.

 

Wandaufbauten mit Holzfaser-WDVS

 

  • sind wärmedämmend und bieten aufgrund der hohen Rohdichte und Wärmespeicherfähigkeit einen sehr guten sommerlichen Hitzeschutz
  • neigen aufgrund der Wärmespeicherfähigkeit der Holzfaserdämmstoffe weniger zur Algenbildung
  • sind diffusionsoffen sowie kapillaraktiv und damit für den Einsatz in den baupyhsikalisch besonders robusten diffusionsoffenen Wandaufbauten geeignet
  • weisen aufgrund der hohen Rohdichte des Dämmstoffes gute Schalldämmwerte auf
  • sind aufgrund ihrer hohen Festigkeit und Steifigkeit robust gegenüber mechanischen Einflüssen
  • basieren auf einem aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten, ökologisch unbedenklichen Dämmstoff aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und sind damit weitestgehend frei von Erdölprodukten
  • ermöglichen feuerbeständige Wandaufbauten

 

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