Dämmung mit Seegras

Innendämmung mit Seegras

Rohstoff

Seegrasfasern werden aus sog. „Neptun- oder Meerbällen“ gewonnen, die an vielen Stränden rund um das Mittelmeer zu finden sind. Es handelt sich dabei um die abgestorbenen und durch die Wellen zusammengeballten Reste von Blattrippen und Blattscheiden des Seegrases „Posidonia oceanica“, welches in Tiefen von ca. 3 bis 40 m wächst. Die Kugelform entsteht durch die Wellenbewegung in den Flachwasserbereichen vor Sandstränden. Das Abfallprodukt „Neptunbälle“ ist ein in großen Mengen vorhandener, nachwachsender, natürlicher Rohstoff, viel zu wertvoll, um auf die Deponie gekippt zu werden.

Die „Mutterpflanze“  Posidonia oceanica ist eine stark gefährdete Art, deren Schutz extrem wichtig ist. Sie produziert jede Menge Sauerstoff und schützt die Strände vor Erosion. Die Nutzung ihrer biogenen Reststoffe ist ökologisch besonders sinnvoll.

Die Seegrasfasern haben aufgrund ihres hohen Silikatgehaltes im trockenen Zustand eine schlechte Entflammbarkeit und sind resistent gegen Pilze und Schädlinge sowie Fäulnis. Die Neptunbälle werden am Strand eingesammelt nachdem sie von der Sonne getrocknet wurden. Für die weitere Verwendung werden die Bälle zerkleinert, so dass eine möglichst homogene Wolle entsteht. Die Posidonia- Fasern werden ohne weitere Zusätze verarbeitet.  

 

Verarbeitung

Der Dämmstoff wird geliefert als lose Wolle in Säcken á 15 kg. Für die Säcke gibt es ein Pfandsystem. Bei der Herstellung wird extrem wenig Energie verwendet. Der Transport nach Deutschland erfolgt überwiegend per Schiff. Die Herstellung von Dämmmatten befindet sich noch in der Entwicklungsphase.  

 

Verwendung

Der Seegrasdämmstoff wird

  • als Schüttung z.B. auf der obersten Geschossdecke oder in Holzbalkendecken  
  • als Stopfwolle für Hohlräume z.B. im Holzbau, in der Dach- und Fassadensanierung als Innen- oder Außendämmung
  • als Einblasdämmstoff für Hohlräume z.B. im Holzbau, in der Dach- und Fassadensanierung als Innen- oder Außendämmung (Zulassung beantragt) verarbeitet.

Seegras besitzt ohne jede chemische Behandlung eine schlechte Enflammbarkeit. (nach Wegnahme der Flamme erlöschen die Fasern von selbst). Die Fasern nehmen Wasserdampf auf, puffern ihn und geben ihn wieder ab, ohne, dass sich die Wärmedämmfähigkeit wesentlich verschlechtert. Die Seegrasfasern enthalten keinerlei Fremd- oder Schadstoffe (laut ECO-Institut Köln). Der Wärmedämmstoff ist begrenzt druckbelastbar. Zur Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine Konstruktion oder ein schwimmend verlegter diffusionsoffener Belag aus z.B. Gipsfaser- Estrichplatten sinnvoll.

 

Rückbau und Entsorgungsmöglichkeiten

Auch die Entsorgung bei einem späteren Rückbau ist völlig unproblematisch: Sofern das Dämmmaterial nicht wiederverwendet werden soll, werden die Fasern einfach zur Auflockerung unter die Erde gemischt und bilden so ein hervorragendes Pflanzsubstrat.

 

 

Anwendungsbeschränkungen

 

Der Einbau muss in vor Feuchtigkeit, Niederschlag und Bewitterung geschützten Bereichen erfolgen. Seegras darf nicht als Perimeterdämmung eingesetzt werden.

 

 

Hersteller

NeptuGmbH – NeptuTherm®                                                                
info(bei)NeptuTherm.de                                        
www.NeptuTherm.de      

 

 

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