Neubau Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. - Eine Fotodokumentation zum Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen im öffentlichen Bereich

Der neue Arbeitsplatz für 31 FNR-Mitarbeiter vereinigt eine ganze Reihe nachhaltiger und innovativer Ansätze:

Das Gebäude ist in Holzrahmenbauweise errichtet. Damit wird der innovative Baustoff Holz so weit als möglich verwandt. Für den Ausbau mit zahlreichen Naturbaustoffen fällt ein finanzieller Mehraufwand von rund 4 Prozent gegenüber einem konventionellen Bau an. Gleichzeitig bringen aber auch die Baustoffe einen Mehrwert mit: Sie schaffen ein gesundes Arbeitsklima, sind leicht zu entsorgen und tragen zum Klimaschutz bei, da sie aufgrund ihrer pflanzlichen Basis CO2 speichern.

Die nachfolgenden Bilder zeigen die Entwicklung von der Idee bis zur Einweihung.

 

Visualisierung des Neubaus (Architekturbüro matrix)
Der Abriss des Vorgängerbaus im Dezember 2009
Die Kartoffelhalle (vorherige Bebauung)
Spatenstich für den Neubau der FNR in Gülzow am 6. April 2010 (v.l.n.r.: MinDir Hahn (BMELV), Herr Hufen (BBL), Dr. Schütte (FNR), Minister Dr. Backhaus)

Der Rohbau - Massiv

Fundamentplatte und Stahlbewehrung
Das Mauerwerk im Erdgeschoss wird gestellt
Der Beton wird eingebracht
Rohbau der unteren Ebene

Die Stampflehmwand

  • zentral im Gebäude über zwei Geschosse
  • aufgebaut in mehrfarbigen Schichten mit Einschlüssen von verschiedenen Materialen
  • zentrales Gestaltungselement im Foyer
  • durch ihre Masse als thermisches Speicherelement ein wichtiger Bestandteil des Energiekonzeptes
  • für die Erstellung der Wand wurden 35 Tonnen Lehm zu 16 m³ gestampft
  • die Wand erreicht eine Höhe von 6,28 m, ist 6 m lang und 50 cm stark
Stampflehm
Bauteilaktivierung in der Stampflehmwand
Einbringen des Lehms in die Schalung
Die beiden Stampflehmwände (während der Bauphase)

Der Rohbau - Holz

  • um den vorhandenen Energiestandard zu erreichen ist an erster Stelle eine hoch wärmegedämmte Gebäudehülle notwendig (Orientierung an Passivhausstandard)
  • lediglich die Fenster unterschreiten diese Anforderungen, da hier aus Kostengründen auf gedämmte Rahmen verzichtet wurde (hier kommen 3-fach-Scheiben zum Einsatz)
  • es wurden insgesamt ca. 150 m³ Holz verbaut
  • Holzrahmenbau mit Dämmstoffen aus Zellulose- und Holzfaserdämmstoffen
  • das gesamte Gebäude wurde entsprechend den Vorgaben als Niedrigstenergiegebäude konzipiert.
Einblick in die Werkhalle der Zimmerei
Anlieferung weiterer Fassadenelemente
Vorgefertigte Elemente in der Werkhalle
die ersten Holzelemente werden per Kran angehoben
Trennwände aus Holz werden montiert
Blick von der Ebene vor dem Neubau zum Gutshaus
Montage der Brettstapeldecke
Verlesung des Richtspruches am 17. August 2010

Die Eichenholzfassade

  • die Fassade wird vollständig aus recyceltem Eichenholz gebaut
  • Balken werden aufgesägt, zu vorgefertigten Elementen zusammengefügt und an der Fassade montiert
  • die Fassadenkonstruktion bringt den Kreislaufgedanken beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen deutlich zum Ausdruck
  • die Dauerhaftigkeit von Eichenholz hängt zusammen mit dem hohen Gerbsäuregehalt des Holzes
  • bei Recycling-Holz ist die Ausspülung der Gerbsäure bereits durch Vorverwitterung deutlich reduziert
Planzeichnung des Architekten für die Fassade
Ein Kran hebt die einzelnen Eichenholzelemente an die richtige Position
Zimmerleute bei der Zusammenstellung der Elemente
Die Eichenholzfassade wird montiert
Blick an der Fassade entlang
Detail des Sockels mit Klinkersteinen und dahinter liegender Holzfaserdämmung
Eichenholzfassade nach der Montage

Innenausbau

  • Trittstufen (schwebende Blockstufen) und Podeste aus geölter Eiche
  • Innenwände in massiver Holzbauweise, teilweise sichtbar, teilweise mit Gipskarton verkleidet, teilweise mit Lehmputz/Wandheizung
  • Wandflächen mit Filzoberflächen (anthrazitfarben)  
  • Fenster und Türrahmen aus Eichenholz
  • Akustikdecken aus Holz (schallschluckend), lasiert mit Naturöllasur (silbergrau)
  • Möbel und Fensterbänke aus modernen Holzwerkstoffen (MDF, schwarz durchgefärbt)
  • Glastüren schließen in den Büros auf den Garderobenschrank
  • Brettstapelelemente zum Treppenflur (Tragkonstruktion, hält Feuer länger stand)
  • Ziegenhaarteppich (ohne synthetische Farb- und Zusatzstoffe, stuhlrollengeeignet)
  • Gipsfaserplatten mit Streichputz
Badbereich während der Bauarbeiten
Steinverlegung im Foyer
Lehmputzauftrag
Büroraum im Erdgeschoss
Sonne im Eingangsbereich
Heizschleifen im großen Büro
großes Büro mit neuem Teppichbelag
Gemeinschaftsbereich im Rohbau
großes Büro mit Estrich
Glastüren der Einzelbüros
Fertiger Eingangsbereich
Blick zu den Einzelbüros
Gemeinschaftsbereich im OG
Fenster mit grüner Leibung
Foyer mit Lehmwand
Küchenbereich

Kosten

  • für die Gesamtkosten der Baumaßnahme stand ein Kostenrahmen von 2 Millionen € zur Verfügung
  • die Mittel wurden zu einem Viertel vom Eigentümer der Liegenschaft, dem Land Mecklenburg-Vorpommern, und zu drei Vierteln vom Bund aus Mitteln des Konjunkturpaketes II zur Verfügung gestellt
  • 12 Prozent Mehraufwand gegenüber einem konventionellen Gebäude für Wärmedämmung und Belüftung mit Wärmerückgewinnung
  • 4 Prozent Mehrkosten für Ausbaustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
Gesamtansicht des Gebäudes
Ansicht von Nord
Ansicht von West
Ansicht von Süden
Ansicht von Ost

Einweihung

"Wir müssen den Anteil  der  Werk- und Baustoffe  aus nachwachsenden Rohstoffen bei Neubauten steigern. Die höheren Kosten für Wärmedämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen und weitere Energieeffizienz-Technologien werden sich in Zukunft auszahlen", erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am 10. Mai 2011 anlässlich der Einweihung des neuen Bürogebäudes der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in Gülzow.

v.l.n.r.: Georg Schirmbeck, DFWR; Dr. Till Backhaus, Landwirtschaftsminister MV; Ilse Aigner, Bundeslandwirtschaftsministerin; Dr. Jörg Rothermel, VCI

 

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