Dach

Als Teil der Gebäudehülle müssen Dächer das Innere eines Gebäudes vor äußeren Einwirkungen schützen. Früher wurde das Dachgeschoss nicht ausgebaut, war daher bauphysikalisch unproblematisch und zudem ein guter Klimapuffer für die darunterliegenden Wohnräume. Die Holzbauteile der Dachkonstruktion waren gut belüftet und wenig feuchtebelastet und konnten so jahrhundertelang ihre Funktion erfüllen.

Neubau – Holzrahmenbau

Zur Schaffung eines winddichten Baukörpers sind eine Reihe von konstruktiven Maßnahmen notwendig, die sehr sorgfältig ausgeführt werden müssen. Bei einer praxisgerechten Konstruktion müssen folgende Forderungen erfüllt sein:

  • Winddichtung auf der Außenseite und Luftdichtung auf der Innenseite der Dämmung. Hierfür eignen sich z.B. Holzweichfaserplatten und großformatige Bahnen aus Spezialpapier, die miteinander verklebt werden.
  • die Anschlüsse der Luftdichtungsbahnen an die Seitenwände, Fußböden, Kniestöcke usw. sind mit Klebebändern oder mit aufgenagelten Latten zu schließen
  • die innen liegende Luftsperre kann gleichzeitig die Funktion einer Dampfbremse übernehmen
  • alle Einschnitte in der Dachhaut durch Dachflächenfenster, Lüftungsrohre usw. sind sorgfältig von innen und außen abzudichten
  • bei einer Überdachdämmung oder bei einer Hohlraumdämmung kann auf die Unterlüftung des Unterdachs verzichtet werden, wenn die Hohlräume vollständig mit kapillar- und feuchteregulierendem Material verfüllt und mit Holzweichfaserplatten abgedeckt sind
  • undichte haustechnische Durchdringungen können z.B. durch eine Installationsebene zwischen Außenwand und Innenwand mit vorgesetzter Innenschale weitgehend vermieden werden

Altbau – Sanierung

Bei bislang ungenutzten Dachräumen sind häufig die Dachlatten und die Dacheindeckung ohne Unterdach direkt auf die Sparren aufgebracht. Steht ein derartiges Dach zum Ausbau an

  • muss zunächst eine zweite wasserführende Schicht mit einer Distanz von mindestens 2 cm zwecks Hinterlüftung unterhalb der Dacheindeckung eingebaut werden (hydrophobierte Holzweichfaserplatten)

Da durch diesen Aufbau die Höhe für den Einbau der Dämmschicht stark reduziert wird, sollte der Sparren aufgedoppelt werden. Alternativ kann zur Erhöhung der Dämmstoffschicht auch mit einer zweiten Dämmebene unterhalb der Luftdichtung gearbeitet werden. Die Schichtdicke dieser auch als Installationsebene bezeichneten, zweiten Dämmebene darf nur maximal 20% der gesamten Dämmstoffstärke der Dachkonstruktion betragen (ansonsten können Probleme mit Tauwasser auftreten)

 

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