Außenwand

Genau wie die Dachkonstruktionen sind die Außenwände Teil der Gebäudehülle. Ähnlich sind deswegen auch die Anforderungen, denen sie genügen müssen. Sie dienen der Abgrenzung des Innenraums vom Außenraum, der Abtragung von Lasten, dem Brand- und Schallschutz, dem Witterungs- und Wärmeschutz.

Soll eine Außenwand energetisch saniert werden, bieten sich zwei Möglichkeiten an. Die eine besteht in der Aufbringung einer Außendämmung, die andere in dem Einbau einer Innendämmung.

Neubau

Eine hölzerne Außenwand in Holzrahmenbauweise bietet im Vergleich zu massiven Mauerwerkskonstruktionen stets einen sehr hohen Dämmstandard bei nur geringer Wandstärke. Obwohl Holz im Vergleich zu Beton, Ziegeln und Stahl Wärme sehr schlecht leitet, stellen die Ständer Wärmebrücken dar. Um diese zu reduzieren, bietet sich der Einbau einer weiteren, ca. 4 cm starken Dämmebene an. Die innere Dämmschicht dient auch der Aufnahme der Installationen. So wird auch die luftdichte Ebene beim Einbau von Leitungen und Steckdosen, etc. nicht durchbrochen.

Altbau

Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS), häufig auch als Thermohaut oder Vollwärmeschutz bezeichnet, sind auf Grund ihrer Wirtschaftlichkeit gerade bei der energetischen Fassaden-Sanierung von großer Bedeutung.

  • Wandsystem mit Dämmstoff wird direkt auf die Wand aufgebracht (wenn notwendig auf einer Ausgleichsschicht), verdübelt und anschließend verputzt
  • Putz, Wärmedämmung, Spachtel, Untergrund und Befestigungsmittel müssen aufeinander abgestimmt sein

Grundsätzlich sind Außendämmungen einer Innendämmung vorzuziehen.

Innendämmung

Die berechtigte Forderung nach verbesserter Wärmedämmung hat in den letzten Jahrzehnten zum Verlust zahlreicher historischer und ortsbildprägender Fassaden durch außen angebrachte Dämmschichten geführt. Da in vielen Fällen aber durchaus darauf geachtet wird, dass das Erscheinungsbild eines Gebäudes nicht verändert werden darf, ist oftmals eine Innendämmung die bessere Lösung. Bezüglich der befürchteten Risiken sind sie besser als ihr Ruf. Sie tragen zur Kulturwerterhaltung, Ortsbildpflege und zur Einhaltung des Denkmalschutzes bei.

  • Hoher Wohnkomfort
  • Wirtschaftlichkeit
  • kein neuer Außenputz nötig
  • keine schwierigen Anschlüsse an Fenster, Traufe, Ortgang
  • kein Einrüsten der Fassaden notwendig
  • Minimierung der Lichtverluste durch Abschrägung der Fenster-Innenlaibungen möglich
  • einzelne Räume können gedämmt werden

Bei den genannten Vorteilen einer Innendämmung der Außenwand sollten trotzdem einige Anforderungen bei der Ausführung (am besten einen Fachhandwerker zu Rate ziehen) beachtet werden:

  • Diffusionsoffenheit über den gesamten Schichtenaufbau
  • hohlraumfreie Verbindung der Dämmung zur bestehenden Wand und zur neuen inneren Bekleidung
  • Einsatz kapillar leitfähiger Dämmstoffe
  • einbindende Decken und Innenwände in die Außenwand sollten ebenfalls eine Dämmschicht erhalten
  • feste, diffusionsoffene Dämmplatten in einen Lehm-Unterputz eingedrückt, anschließend verputzt, garantieren einen maximalen Feuchtetransport über den gesamten Wandquerschnitt

Wussten Sie, dass schon mit einer Dämmdicke von 6 cm der Wärmeverlust um mehr als 50 Prozent reduziert werden kann.

Die mögliche Energieeinsparung durch Innendämmung wird meist mit der theoretischen rechnerischen Verbesserung des U-Wertes gleichgesetzt. In der Realität wird sie jedoch durch zahlreiche andere Einflussfaktoren mitbestimmt. Dazu gehören die im Vergleich zum Neubau meist höheren Luftwechsel und Verluste durch Wärmebrücken. Diese Einflüsse relativieren die Bedeutung der Dämmstoffdicke maßgeblich.

Wandflächenheizungen

Wandflächenheizsysteme bestehen aus Rohrregistern, die mit plastischem Mörtel eingeputzt werden. Für den Trockenbau sind sie auch als Klimaelemente erhältlich. Wandflächenheizungen ermöglichen eine Raumbeheizung ohne den Einbau zusätzlicher Heizkörper. Das macht sie für Sanierung und Denkmalpflege attraktiv. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Vorlauf- und damit Oberflächentemperatur der Heizflächen. Die Wärme wird in erster Linie durch Strahlung übertragen. Diese Wärme wird wie die Sonnenstrahlung vom menschlichen Körper als besonders wohltuend und behaglich empfunden. Gleichzeitig wird Energie gespart: Ein mit hohem Strahlungswärmeanteil geheizter Raum kann bei gleichem Wohlbefinden eine geringere Temperatur haben als ein Raum, der primär durch warme Luft erhitzt wird.

Wussten Sie, dass mit einer Wandheizung und 3°C weniger Raum- (luft-) temperatur rund 18% Heizkosten eingespart werden können!

Durch die Reduzierung der Oberflächentemperatur werden außerdem Zugerscheinungen, Staubverschwelung und die Verunreinigung der Luft durch Partikelverwirbelung minimiert.

Wandheizelemente

 

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