Zwischensparrendämmung

Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie einen Ausbau einer Dachkonstruktion mit fehlendem Unterdach mit Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen durchführen können.

Grundsätzlich sind diese Materialien aus ökologischen, gesundheitlichen und z. T. auch bauphysikalischen Gründen immer zu bevorzugen. Besonders bei Holzkonstruktionen, zu denen Dachstühle zählen, bieten sie den Vorteil, dass sie diffusionsoffene Bauweisen ermöglichen. Wollen Sie aus Gründen der Gesundheit oder des Umweltschutzes auf einen chemischen Holzschutz verzichten, ist Diffusionsoffenheit unbedingte Voraussetzung.

Nicht ausgebautes Walmdach

Ist-Zustand

Auf den unverkleideten Sparren sind direkt die Dachlatten angebracht. Auf diesen liegen die Dachziegel. Ein Unterdach fehlt komplett.

Da die Substanz noch völlig intakt ist, soll die Dacheindeckung erhalten und der Ausbau ausschließlich von innen durchgeführt werden.

 

 

 

 

 

Maßnahme

Zunächst muss ein Unterdach hergestellt werden. Hydrophobierte Holzweichfaserplatten bieten sich hier besonders an. Sie werden über eine Unterkonstruktion mit einem Abstand von mindestens 4 cm zur Sparrenoberkante in die Sparrenfelder eingebaut. Da die Platten für den Feuchte- und Windschutz der Dämmung sorgen, ist ein lückenloser Anschluss an die Sparren wichtig.

Um den geltenden Wärmedämmstandards zu entsprechen, sollten Sie Dämmstoffstärken von 20 bis 24 cm anstreben. Da bei vielen Dachstühlen die Sparrenhöhe allein hierfür nicht reicht, müssen seitlich an den Sparren Bretter angelascht werden. Alternativ können Sie die Sparren auch aufdoppeln. In die entstehenden Zwischenräume wird dann die Dämmung eingebaut. Auf dieser Konstruktion wird eine Luftdichtung mit dampfbremsender Wirkung befestigt. Die luftdichte Ebene muss den Innenraum lückenlos umschließen, um zu verhindern, dass Raumluft durch Luftbewegung in die Konstruktion eindringt und die Feuchtigkeit dort ausfällt. Besonders im Bereich von Dachdurchdringungen und im Anschluss an angrenzende Bauteile, wie z. B. Giebelwände, ist größte Sorgfalt erforderlich. Die folgende Lattenunterkonstruktion dient der Aufnahme der Dachschrägenverkleidung. Diese kann aus Holz, Holzwerkstoffen oder Gips- bzw. Lehmbauplatten bestehen.

Dämmmaterialien

Als Materialien für die beschriebene Zwischensparrendämmung eignen sich besonders elastische Faserplatten oder -matten aus

  • Hanf, Flachs, Holzfaser, Schafwolle und Dämmung aus Rohrkolben

Sie fühlen sich angenehm an und lassen sich mit entsprechendem Werkzeug gut verarbeiten.

Häufig entstehen im Bereich von Dachdurchführungen, -Entlüftungen oder Kaminen innerhalb der Sparrenfeldern Zwickel oder sonstige Hohlräume. Um diese lückenlos auszufüllen, eignen sich körnige oder flockige Dämmstoffe. In diesem Fall wird zunächst die Luftdichtung und die Innenraumverkleidung angebracht, bevor ein Fachbetrieb den Dämmstoff einbaut. Als Material bieten sich hier an:

  • Zellulosefasern, Korkschrot, Wiesengras, Seegras, Holzfasern und Hanf

Alle Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind in der Lage, ohne Veränderung ihrer Dämmeigenschaften große Feuchtemengen aufzunehmen und später wieder abzugeben. Bei Fehlern in der Luftdichtung helfen sie, Bauschäden zu verhindern, da sie mit der eindringenden Feuchte umgehen können.

Aufgrund ihres hohen Wärmespeichervermögens übertreffen besonders die Zellulose- und Holzfaserdämmstoffe konventionelle Dämmstoffe wie Mineralwolle und Polystyrol deutlich, wenn es darum geht, an heißen Sommertagen das Eindringen der Hitze im Dachgeschoss zu verhindern.

 

Biobasierte Wirtschaft
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