Wissenswertes über Wandaufbauten

Gute Feuchte, schlechte Feuchte

Eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 35 und 75 Prozent ist für den menschlichen Organismus gut. Ein mittlere Luftfeuchte um 50 Prozent beeinflusst die Behaglichkeit positiv:

Sie verringert den Feinstaubgehalt der Luft, aktiviert die Abwehrfähigkeit der Haut gegenüber Mikroben, verringert die Lebensfähigkeit vieler Bakterien und Viren und reduziert Geruchsbelästigung sowie störende elektrostatische Aufladungen.

Trockene Luft hingegen beeinträchtigt die Reinigungsfunktion der Luftröhre. Eine relative Feuchtigkeit von dauerhaft weniger als 35 Prozent, wie etwa in einem Flugzeug, trocknet die Schleimhäute aus und macht anfälliger für Erkältungskrankheiten. Auf der anderen Seite kann zu viel Feuchtigkeit zu Schimmel führen.

Täglich ein Putzeimer voll Wasser

Schon durch normale Wohnnutzung entsteht viel Feuchtigkeit:

In einem Haushalt mit vier Personen, die duschen, Wäsche waschen, kochen und Pflanzen haben, gelangen pro Tag mindestens 10 Liter Wasser als Dampf in die Luft - das ist ein randvoller Putzeimer!

Dieses Wasser wird in modernen Gebäuden nur langsam weggelüftet. Es muss irgendwo zwischengespeichert werden. Sorptionsfähige Materialien können es kurzfristig aufnehmen und wieder abgeben, wenn kein Dampf mehr produziert wird. So verbessern sie das Raumklima und reduzieren Feuchteschäden.

Sorptionsfähiger Würfelzucker

Mineralische Wandaufbauten sind schimmelwidrig. Sie bieten ihm keine Nahrung und leiten die Feuchtigkeit, die er zum Wachsen braucht von der Oberfläche in den Untergrund. Die Oberfläche ist durchlässig für Wasserdampf - vergleichbar einem Tuch im Gegensatz zu einer Plastikfolie.

Hat der Dampf sie passiert, kondensiert er in haarfeinen Röhrchen, den Kapillaren. Sie saugen das Wasser dann regelrecht in das Wandinnere - vegleichbar mit einem Stück Würfelzucker, das man in Tee taucht.

Man nennt die Oberfläche diffusionsoffen und den Untergrund sorptionsfähig. Lehm ist zudem quellfähig und kann das Wasser moelkular einlagern. Kalk- und Silikatfarben behindern das Schimelwachstum zusätzlich durch ihre Alkalität.

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