Holzweichfaserplatten/lose Holzfasern

Rohstoff

Als Rohstoff dient Nadelholz-Restholz aus Durchforstungsholz oder Restmaterial der Sägewerksindustrie.  

Herstellung

Thermisch-mechanische Zerfaserung der Resthölzer, Zusatz von Natur-Baumharz oder Alaun und ggf. anderen Zusatzstoffen wie Bitumen, Paraffin oder Latex. Der mit Wasser verdünnte Faserbrei wird gesiebt, die Fasern zu Vlies verarbeitet, gepresst und getrocknet. Die Formatierungen und Nut-/Federprofilierungen werden abschließend vorgenommen.
Bei im Trockenverfahren hergestellten Platten wird PUR-Harz zugegeben.
Bei der losen Holzfaserdämmung entfallen die Prozessschritte zur Herstellung der Platten.

 

Zusammensetzung

Holzfasern aus heimischem Nadelholz, Wasser, Alaun (Aluminiumsulfat), Natur-Baumharz (verseift), bei einigen Produkten: Weißleim;
gegebenenfalls Bitumen, Kolophonium, Paraffin oder Latex bei den Unterdachplatten;
bei im Trockenverfahren hergestellten Platten: Bindemittel auf Basis von PUR-Harzen;
bei flexiblen Platten: Polyolefin-Fasern, Ammoniumpolyphosphat
bei losen Holzfasern: ca. 8 Gew.-% Ammoniumphosphat und Borate

 

Verwendung

Sehr universelle Dämmplatte für Wand (auch im Wärmedämmverbundsystem), Boden (Trittschalldämmung), Decke (Schallabsorption) und Dachausbau, z. B. Aufdachdämmung; bituminierte, paraffinierte oder latexierte Platten als Unterdachplatten z. B. für außenliegenden, winddichten, dampfdiffusionsoffenen Nässeschutz.
Die Holzfasereinblasdämmung dient dem Wärme- und Schallschutz in Holzkonstruktionen für Dächer, Decken und Wände.

 

Verarbeitung

Die Platten lassen sich gut bearbeiten; Sägen (mechanisch/elektrisch), Bohren, Schraub- und Nagelbefestigung möglich.
Genau wie die Zellulose darf die Holzfasereinblasdämmung nur von lizenzierten Fachbetrieben verarbeitet werden. Das Produkt wird in zuvor geschaffene Hohlräume/Dämmkästen maschinell eingeblasen. Wegen der auftretenden Staubentwicklung während der Verarbeitung sind Anforderungen des Arbeitsschutzes zu berücksichtigen, wie z. B. das Tragen von Atemschutzgerät.

 

Rückbau und Entsorgungsmöglichkeiten

Bei den Platten: Sortenreiner Ausbau ist möglich. Platten können unbeschädigt wiederverwendet werden.
Vollständig und problemlos recyclebar, z.T. kompostierbar, thermisches Recycling.
Bei der Einblasdämmung: Nach mechanischem Ausbau ist eine unbeschränkte Wiederverwendung möglich. Aufgrund der Zusatzstoffe ist eine direkte Kompostierung nicht möglich.
Die Holzfasern können aber einer energetischen Verwertung (Verbrennung) zugeführt werden.

 

Hersteller/Vertrieb

GUTEX Holzfaserplattenwerk (www.gutex.de):
Holzfaserdämmplatten, Trittschalldämmplatten,
Akustikplatten, Unterdeckplatten, Gipsspan-Holzfaser-Verbundplatten,
Wärmedämmverbundsystem, Unterboden

PAVATEX GmbH (www.pavatex.de):
Holzfaserdämmplatten, Trittschall-
dämmung, Unterboden Unterdeckplatten,
Wärmedämmverbundsystem (Unger diffutherm)

STEICO AG (www.steico.de)
Holzfaserdämmplatten, Trittschalldämmung,
Unterboden, Unterdeckplatten, flexible Holzfaserdämmstoff-Platten,
Wärmedämmverbundsystem 

isofloc Wärmedämmtechnik GmbH(www.isofloc.de):
Unterdachplatten  

Homatherm GmbH Co. KG (www.homatherm.de):
Holzfaser-Dämmplatten, Unterdachplatten, flexible Holzfaserdämmstoff-Platten

  

Technische Daten von Holzweichfaserplatten

Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK) 0,039 - 0,052
Diffusionswiderstandszahl μ 1-5
spezifische Wärmekapazität c [J/kgK] 2100
Rohdichte ρ [kg/m³] 100-270 (40-55 b. flex. Platten)

Technische Daten von Einblas-Holzfasern

Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK): 0,040

Diffusionswiderstandszahl μ: 1-2

spezifische Wärmekapazität c [J/kgK]: 2100

Rohdichte ρ [kg/m³]: 30-40

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