Frequently Asked Questions (FAQ)

Naturdämmstoffe

 

 

1. Wie gut sind die Dämmeigenschaften von Naturdämmstoffen im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen?

Naturdämmstoffe sind beim sommerlichen Wärmeschutz herkömmlichen Produkten aufgrund ihrer größeren Wärme-Speicherfähigkeit eindeutig überlegen. Dank der großen Speicherkapazität können sie tagsüber viel Wärme aufnehmen und diese nachts bei abgekühlten Temperaturen langsam wieder abgeben. Deshalb bietet es sich aus bautechnischer Sicht vor allem beim Dachausbau an, Naturdämmstoffe zu verwenden.

Im winterlichen Wärmeschutz sind die Dämmeigenschaften von Naturdämmstoffen vergleichbar mit denen mineralischer oder fossiler Produkte.

In der folgenden Tabelle sind die Lambda-Werte, die die Wärmeleitfähigkeit eines Materials beschreiben, für einige Dämmstoffe aufgeführt. Je niedriger der Lambda-Wert, desto besser sind die Wärmedämmeigenschaften.

Material

Lambda [W/mK]

Flachs

0,040

Hanf

0,040

Schafwolle

0,040

Extrudierter Roggen

0,050

Polystyrol

0,035 - 0,040

Steinwolle

0,035 - 0,050

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2. Warum sind Naturdämmstoffe umweltfreundlicher und weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Dämmstoffe?

Fossile Produkte aus Polystyrol und mineralische Produkte aus Glas- oder Steinwolle sind heute die gebräuchlichsten Dämmstoffe. Ihre Herstellung ist energieaufwändig, sie sind nur bedingt recyclebar und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit umstritten. So ist die kanzerogene Wirkung mikroskopisch kleiner Fasern, die bei der Verarbeitung von Glas- oder Steinwolle freiwerden, nicht ausgeschlossen.

Naturdämmstoffe hingegen geben keine Schadstoffe an die Raumluft ab, sie sind hautfreundlich und der Verbraucher kann sich mittels Volldeklaration über sämtliche Inhaltsstoffe informieren, was besonders für Allergiker wichtig ist.

Die Materialien können große Feuchtigkeitsmengen aufnehmen und wieder abgeben, ohne dass sich ihre Struktur verändert und ihre Dämmeigenschaften verschlechtern. Dadurch ist auch die Gefahr von Schimmelpilzbildung geringer.

Naturdämmstoffe sind wiederverwendbar bzw. leicht zu entsorgen. Ihre Herstellung ist nicht sehr energieaufwändig und der CO2-Kreislauf auf dem gesamten Lebensweg des Produktes nahezu geschlossen.

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3. Welche bautechnischen Vorteile bieten Naturdämmstoffe?

Naturdämmstoffe haben beim sommerlichen Wärmeschutz aufgrund ihrer größeren Wärme-Speicherfähigkeit eindeutige Vorteile gegenüber herkömmlichen Dämmstoffen. Dank der großen Speicherkapazität können sie tagsüber viel Wärme aufnehmen und nachts bei abgekühlten Temperaturen  langsam wieder abgeben. Deshalb bietet es sich aus bautechnischer Sicht vor allem beim Dachausbau an, Naturdämmstoffe zu verwenden.

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4. Was kosten Naturdämmstoffe im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen?

Konkrete Verkaufspreise von herkömmlichen und Naturdämmstoffen sind bei den jeweiligen Herstellern bzw. Händlern zu erfragen. Als grobe Orientierung gelten folgende Richtwerte: Der Durchschnittspreis für mineralische Produkte liegt pro Kubikmeter bei ca. 37 Euro, für fossile Produkte wie Polystyrol bei ca. 58 Euro pro Kubikmeter. Naturdämmstoffe aus der Förderliste des Markteinführungsprogramms kosten durchschnittlich 110 Euro pro Kubikmeter.

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5. Enthalten Naturdämmstoffe auch Zusatzstoffe?

Wie alle Dämmstoffe müssen auch Naturdämmstoffe vor Feuer, Wasser und Schädlingen geschützt werden. Weiterhin gilt es, die bauphysikalischen Eigenschaften optimal zu gestalten. Dies ist in Abhängigkeit von Form und Funktion des Naturdämmstoffes in einigen Fällen nur durch Zusatzstoffe zu erreichen. Hier finden Sie eine Auflistung der möglichen Zusatzstoffe und ihrer Funktionen in Naturdämmstoffen (im Zweifelsfall gibt der Händler oder Hersteller weitere Auskünfte):

  • Harnstoffderivate: Mottenschutz
  • Borsalz: Brand- und Mottenschutz
  • Borax/Borsäure: Flammhemmung
  • Kalk: mineralischer Zusatz bei Granulatherstellung
  • Tonerde: mineralischer Zusatz bei Granulatherstellung
  • Ammoniumphosphat: Flammhemmung
  • Wasserglas: mineralischer Zusatz bei Granulatherstellung
  • Stützfaser: um die Elastizität zu erhöhen, werden z.B. Textilfasern,sogenannte Stützfasern aus Polymeren oder Kartoffelstärke beigemischt.

Wenn Zusatzstoffe eingesetzt werden, stellt dies einen Kompromiss zwischen Funktion, Ökonomie und Ökologie dar. Alle zugelassenen natürlichen Dämmstoffe sind, einmal fachmännisch eingebaut, für den Menschen gesundheitlich unproblematisch.

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6. Wo kann ich Naturdämmstoffe kaufen?

In Baumärkten und Baufachmärkten. Hanf-, Flachs- oder Schafwollprodukte sind in der Regel nicht ab Lager verfügbar, häufig aber auf Bestellung lieferbar. Unter Bezugsquellen gibt es mehrere Datenbanken von Naturbaustoff-Händlern. Außerdem sind Hersteller auf Anfrage gerne bereit, Händler in Ihrer Nähe zu nennen.

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7. Wo kann ich Antworten auf technische Fragen zu Naturdämmstoffen bekommen?

Die Fachberatung Bauen und Wohnen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe berät Sie zu Produkten und Einsatzmöglichkeiten von Naturdämmstoffen.

Dipl.-Ing. Arch. Eckhard Klopp

Dipl.-Ing. (FH) Adrian Brückner

 

Tel.: 03843/ 6930 -180, E-Mail: info(bei)natur-baustoffe.info

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