Neubau für die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe in Gülzow

Die FNR ist Mieter des Landes Mecklenburg-Vorpommern bei dem von ihr als Dienstsitz genutzten Herrenhaus in Gülzow. Als die Bürokapazitäten im Herrenhaus Gülzow für die Mitarbeiterzahl der FNR nicht mehr ausreichten, wurde provisorisch zusätzlicher Raumbedarf an anderen Standorten in Gülzow, Tarnow und Bützow bereitgestellt, was jedoch keine dauerhafte Lösung für die notwendige Zusammenarbeit aller FNR-Mitarbeiter an einem Ort bot.

Da die Sanierung und Umnutzung von historischer Bausubstanz am Standort u. a. aus eigentumsrechtlichen Gründen bisher zu keiner Lösung führte, fiel die Entscheidung für einen Neubau in direkter Nachbarschaft des Herrenhauses.

Der Betrieb für Bau und Liegenschaften des Landes Mecklenburg-Vorpommern (BBL-MV) bereitete daraufhin die Planung und Umsetzung des Bauvorhabens vor. Mit Hilfe des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der intensiven Zusammenarbeit mit dem BBL-MV und der finanziellen Hilfe des Bundes im Rahmen des Konjunkturpaketes II konnte so eine zukunftsweisende Lösung, die beispielhaft für die Arbeit der FNR steht, angegangen und umgesetzt werden. Auch fanden sich in einem Bundesland mit unterdurchschnittlicher Holzbauquote kompetente Architekten, Fachplaner und Handwerksunternehmen, mit denen dieses Ziel erreicht werden konnte.

Der Neubau der FNR stellt so ein gelungenes Beispiel dar, wie das gemeinsame Ziel einer nachhaltigen Baukultur im öffentlichen Bauen durch das Zusammenwirken aller Beteiligten erreicht werden kann.

Aufgabenstellung für die Architekten war der Entwurf eines Bürogebäudes für 31 Mitarbeiter der FNR, die vor der Fertigstellung an temporär eingerichteten Dienststellen außerhalb Gülzows arbeiteten. Das Gebäude sollte nicht nur in wesentlichen Teilen aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, sondern in seiner Gestaltung erkennbar die Ziele und inhaltliche Arbeit der FNR verkörpern.

Das Projekt wurde so zu einem Pilotprojekt des Landes Mecklenburg-Vorpommern für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen. Das Land setzte sich mit ihm das Ziel, den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen zu demonstrieren und die Wirtschaftlichkeit anhand eines gebauten Beispieles zu überprüfen. Hierzu wurde die Erstellung einer Lebenszyklusanalyse und einer Ökobilanzierung mit der Software LEGEP parallel zur Entwurfsplanung beauftragt.

Zusätzlich handelt es sich um ein Modellprojekt zur Umsetzung von Niedrigstenergie-Standards im Verwaltungsbau des Landes. Zielsetzung ist hier der Nachweis der Wirtschaftlichkeit für Maßnahmen, die die aktuellen Energiestandards der ENEV 2009 unterschreiten.

 

 

 

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